Dienstag, 6. Mai 2008
Lichtlos - Erklärung
Phantasie und Realität verschwimmen hier zu Geschichte aus und in meinem Leben.
Manches ist wahr, anderes nur Phantasie.
Was gehört in den Bereich Realität und was nicht ?
Selbst ich kann das nicht immer genau sagen, findet eure eigene Meinung dazu :-)

... link


Am Anfang war Dunkelheit
Teil I - Das Ende -

Ich spürte wie jemand meine Wange berührte, hörte eine Stimme meinen Namen nennen und kehrte langsam aus dem Nicht-sein zurück in die Welt.
Um mich herum schienen mehrere Personen zu sein. Sie sprachen miteinander und machten Geräusche die darauf hinwiesen dass sie sehr beschäftigt waren. Langsam kehrte meine Erinnerung zurück, ich war in einem Operationssaal. Eine männliche Stimme sprach mit mir und erzählte von etwas das gut verlaufen wäre und das alles ok sei. Träge tröpfelten die Bedeutungen der Worte in mein Gehirn. Neben meinem Ohr piepte ein Gerät in stetigem nervigem Rhythmus.
Piep...piep..piep...
Etwas an der Stimme nahm mein ganzes Sein in Anspruch. Sie forderte etwas von mir. Ich konzentrierte mich und wartete darauf das mein Ohr die gesprochenen Worte an das Gehirn weiterleitete und sie sich dort zu etwas verbanden was meine grauen noch im aufwachen begriffenen Zellen in etwas Sinnvolles verwandeln würden.
Atmen.
Ich sollte atmen verlangte die Stimme von mir.
Endlich war die Verarbeitung in meinem Kopf abgeschlossen und ich wusste was man von mir wollte.
Ich dachte darüber nach warum ich das tun sollte, sowas passierte doch automatisch. Während die Stimme weiter drängte horchte ich in meinen Körper hinein und verspürte nicht das geringste. Kein Heben und Senken der Brust, keine Luft die durch meinen Mund oder die Nase in meinen Rachen drängte.

Mit einiger Anstrengung fand ich den Mechanismus und das Wissen darum wie man atmete in meinem vernebelten Bewusstsein und ließ Luft und Sauerstoff in meine Lungen strömen.
Sie füllte meinen Brustkorb und breitete sich darin aus. Im gleichen Maße wie Sauerstoff meine Lungen ausfüllte breitete sich eine unglaublich Übelkeit und Schmerzen in meinem Körper aus.
Ich atmete aus.
Langsam verebbten die Schmerzen und auch die Übelkeit wurde weniger.
Die Stimme die mich eben noch lobte weil ich atmete drängte mich nun zum nächsten Atemzug.
Mein Gehirn arbeitete so langsam wieder und während ich dalag und die Stimme mich zum Atmen aufforderte analysierte es die Situation.
Atmen bedeutet Schmerzen und Übelkeit.
Noch war mein Körper nicht wieder auf eigentsändiges atmen eingestellt, also konnte ich die Schmerzen und die Übelkeit kontrollieren indem ich einfach nicht atmete.
Die drängende Stimme neben mir wurde immer energischer. Sie verlangte ein erneutes atmen und entgegen meiner Selbstanalyse entschloss ich mich der Stimme noch eine zweite Chance zu geben. Vielleicht würde es diesmal ja weniger unangenehm.
Ich atmete.
Und wusste im selben Moment dass ich das zum letzten Mal getan hatte. Die Schmerzen, Übelkeit und Anstrengung waren es einfach nicht wert es ein weiteres mal zu tun.
Ich schloss meine Augen, entspannte meinen Körper. Wäre nicht die Stimme gewesen die immer gestresster und aggresiver klang und das nervige Piepsen neben meinem Kopf wäre ich zufrieden gewesen einfach nur so da zu liegen.
Langsam wurden die Stimmen und Geräusche um mich leiser und klangen entfernter. Das Gepiepse aber nahm in gleichem Maße zu. Es wurde lauter und die Abstände verkürzten sich.
Piep...piep..piep.piep.pieep.piieep.piiiiieeeeee.....
Stille.
Ein Gefühl unendlicher Ruhe und Entspannung umfing mich. Nichts war mehr um mich herum, selbst mein Körper war nicht mehr da. Ich war nur noch ein Gedanke.
Um mich herum war ein tiefes unendliches Nichts.
Trotzdem fühlte ich mich sicher und geborgen.
Und frei.
Nichts war mehr da.
Nichts war mehr wichtig.
Ich war einfach.
Körperlos, substantzlos nur noch Bewusstsein in einem temperaturlosen Nichts aus unendlicher Farblosigkeit trieb ich dahin.
Ich war angekommen.

... link (0 Kommentare)   ... comment