Sonntag, 29. Juni 2008
Spezies und Begegnungen der dritten Art
(rechtschreibfehler dürfen behalten und großschreibungsattribute gegen chips an kasse 3 eingetauscht werden !)

Begegnungen der dritten art sind heutzutage öfter zu finden als man vielleicht meinen würde.
Zum beispiel kann man abends nach einem stressigen tag gelangweilt in einer schlange an der supermarkt kasse stehen und hofft eigentlich nur dass die personen vor einem schnell und zügig ihre waren durch schleusen, damit man endlich nach hause kommt. Man hofft vielleicht auch noch darauf, dass man nicht doch die falsche kasse gewählt hat, an der irgendein trottel so lange braucht dass die anderen anstehenden in den schlangen der anderen kassen schon längst gemütlich zu hause sitzen bis man selbst auch nur ein stük ware aufs förderband packen durfte, aber mehr gedanken macht man sich in solchen momenten eigentlich nicht.
Und dann passiert es.
Ganz vorne bei der kassiererin (heißen die eigentlich noch so, oder haben die neuerdings auch einen wohlgemeinter klingenden namen wie fachkraft für elektronische zahlungsabwicklung oder so ?) steht eine kundin und kramt gerade mit sehr viel enthusiasmus in ihrem geldbeutel um auch ja jedem cent darin kurzzeitig die gleiche aufmerksamkeit zu widmen wie all den anderen cents die sich darin befinden. Sie steht also an der stelle wo man sein geld auf ein mini-plastikschälchen in griffhöhe legen kann und versucht ihr geld möglichst langsam und möglichst genau abgezählt an die servicekraft für den zahlungsverkehr weiter zu geben als sie plötzlich irgendein unbekanntes etwas piekst und sie sich sehr aufgebracht zu der hiter ihr stehenden und völlig ahnungslosen dame umdreht und ihr mit einem gesicht als hätte diese gerade ihre brüste entblößt die folgenden worte entgegen schleudert:
„ können sie nicht etwas mehr abstand nehmen ?“ die dame hintendran steht allerdings schon in sehr großem abstand zu der kundin, da diese den geruchsempfindungen der restlichen kundschaft des supermarktes nicht wirklich wohl gesonnen ist. Und dann kommt ein satz von der zahlungswilligen geruchsterroristin der mich bewogen hat über einen sofortigen rückzug nachzudenken, mich in mein auto zu setzen und mit höchstgeschwindigkeit nach hause zu fahren um mir aus einem inneren bedürfniss heraus die decke über den kopf zu ziehen und den daumen in den mund zu nehmen mit dem gedanken wie verkehrt ich doch manchmal in dieser welt bin. Sie, die aufgebrachte kundin mit einem liebevollen verhältniss zu ihrem kleingeld schimpft also empört weiter mit den worten: „sie befinden sie in meinem energiefeld und stören dieses empfindlich !“
Was soll man da denken ? wie sehr entspricht dieser satz einer von mir wahrgenommen realität und wie sehr fühlt man sich da noch auf dem planeten erde oder auch nur in reichweite des sonnensystems ???
Wäre ich in einem seminar für spirituell suchende mit ziel sein gehirn wieder zu entdecken, ok… da würde man mit solchen aussetzern rechnen, aber an einer kasse im supermarkt, nach einem stressigen tag und dem einzigen wunsch endlich sein ersehntes abendessen bezahlen, einpacken und nach hause bringen zu dürfen ?!
Eigentlich glaube ich nicht an alieninvasionen, aber an manchen tagen bin ich für ein paar sekunden davon überzeugt dass aliens ihre gesellschaftlich untragbaren mit-aliens in raumschiffe packen und anstatt wie bei uns in anstalten zu verfrachten wirklich bei uns absetzen um sie loszuwerden.

Oder man begebe sich zu einem arzt für psychologische probleme und erkläre ihm man müsse trauerarbeit leisten, dieser fängt dann auch fleissig an das gehirn und alles darin befindliche mal eben aus allen schicken kommoden und schubladen zu kramen und schmeisse es aus neusortierungsgründen auf einen haufen mitten im nirvana. Dann fängt er an alles zu betrachten, sortiert vor, entsorgt einiges und packt anderes wieder an einen dafür vorgesehenen platz.
Soweit so gut.
Immerhin hat dieser arzt eine fundierte ausbildung sollte man meinen und damit ist er der fachmann für geistige entrümpelungen. Also begibt man sich, wenn auch mit mulmigem gefühl in seine hände und lässt in das dachstübchen mal ausmisten.
Man breitet sein langes und nicht immer erfreuliches leben vor diesem menschen aus und entblößt dinge die eigentlich extra verschlossen in den hintersten winkeln des dachstübchens in einer großen robusten holztruhe verwahrt werden.
Man erzählt dinge die einem selbst sehr unangenehm sind und lässt sich mit allem was die geistige reife hergibt auf das experiment „gehirnentrümpelung“ ein.
Irgendwann kommt dann die obligatorische frage nach der kindheit und dem verhältnis zu den eltern, auch das ist soweit erklärbar und scheint die seelische putze zu befriedigen. Irgendwann kommt man dann allerdings an einen punkt an dem man selbst etwas von sich gibt was diesen menschen wohl auf irgendeine weise angreift, warum er sich da jetzt plötzlich persönlich involvieren lässt ist wohl eines der vielen geheimnisse des lebens, denn eigentlich geht es ja um einen selbst und nicht um die seelenputze, aber ok. Der folgende dialog unterlegt wie sehr ich für eine neuregelung der arbeitsvorschriften für therapeuten bin, die nach einer gewissen dienstzeit einfach erstmal ausgemustert und für einige jahre aus diesem beruf entfernt werden sollten.
Seelenputze: „wie geht es ihnen denn heute ?“
Ich: „ich bin gefrustet !“
Seelenputze: „können sie mir sagen woran das liegt ?“
Ich: „klar. Ich habe mich sehr darüber echauffiert, dass man mir trotz meiner vorhanden beschwerden eine medikamentöse behandlung verweigert wurde.“
Seelenputze: „welche beschwerden meinen sie ?“
Ich: „massive schmerzen verursacht durch meine diagnostizierte spinalsthenose.“
Seelenputze: „haben sie das von fachärzten überprüen lassen ?“
(das diagnostiziert scheint ihm nicht bis zu den wichtigen stellen im gehirn erreicht zu haben, aber ich bin ja geduldig und erkläre es ihm gerne ein zweites mal)
Ich: „ja, ich war wegen der diagnose (ich betone das wort diesmal, vielleicht hift es ja) sogar eine woche im krankenhaus und habe von 4 ärzten den selben befund bekommen und auch eine einstellung zur bedarfsmedikation.“
Der folgende spruch sollte mich wohl psychologisch fordern, allerdings forderte er mich eher in meiner gehirnaktivität, denn was ausser sprachlosigkeit sollte einem wohl dazu einfallen ?
Seelenputze: „das ist ihre wahrnehmung!“
Ich: „…..“

Nach einigem nachdenken, vielen sekunden stille und mehreren versuchen meinem gehirn einen sinn und damit auch eine adäquate erwiderung zu entlocken entschied ich mich für das einzige was mein gehirn bereit war mir in diesem fall zu geben, den befehl an meine füße mich schnellstmöglich so weit wie möglich aus dem hoffentlich nicht ansteckenden umfeld dieses verwirrten zu tragen.


Mir fallen noch tausend und mehr geschichten dazu ein warun ich trotz meiner antipathie gegen diese aliengeschichten immer mehr zu der überzeugung gelange, dass zumindest einige ausserirdische auf die idee kamen ihre ein paar wenige idiote ihrer eigenen spezies aus entsorgungsgründen vielleicht doch auf unseren planeten verfrachtet und in positionen untergebracht haben in denen sie weitestgehend nicht auffallend agieren können und somit den planeten von dem sie kommen keinen schaden mehr verursachen können. Warum die aliens allerdings meinen das der schaden den sie bei uns verursachen weniger aufreibend ist wird mir wohl immer ein rätsel bleiben.

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